Die Trägerorganisationen des TRIGOS, Österreichs renommiertester Auszeichnung für verantwortungsvolles Wirtschaften, stellen eine erste umfassende Analyse über die Zukunftsfähigkeit österreichischer Unternehmen vor. Ein wesentliches Fazit der Analyse ist, dass Unternehmen, die maßgebliche Akzente im Bereich Nachhaltigkeit setzen, zu den zukunftsfähigsten im Land gehören: Sie sind innovationsfreudig, sehen sich als wichtige Impulsgeber für die Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Sie setzen sich strategisch mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) auseinander und lassen diese in ihr Kerngeschäft einfließen. Die Auseinandersetzung mit negativen Auswirkungen des Wirtschaftens ist dabei ein wichtiger Impuls für Veränderung.
Auftraggeber dieser qualitativen Untersuchung sind die TRIGOS-Träger Caritas, Rotes Kreuz, Industriellenvereinigung, Wirtschaftskammer, Umweltdachverband und respACT. Kernelement der gemeinsam mit dem Sozial- und Meinungsforschungsinstitut SORA und dem Center for Responsible Management durchgeführten Analyse ist der „TRIGOS Barometer Zukunftsfähigkeit“. Dabei handelt es sich um eine detaillierte Befragung von 244 Unternehmen zu Motivation, Erwartungshaltungen und zentralen Herausforderungen in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften. Ebenso wurden die 147 Einreichungen zum TRIGOS 2019 in Bezug auf Motivation, Innovationskraft und Beitrag zu den SDGs analysiert.
Im neuen Regierungsprogramm ist die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ein zentrales Element. Bislang fehlte Klarheit, wie Zukunftsfähigkeit konkret zu definieren und damit glaubhaft zu kommunizieren ist. Gemeinsam mit TeilnehmernInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft haben sich die TRIGOS-Trägerorganisationen damit befasst, das Schlagwort „Zukunftsfähigkeit“ greifbar, rückverfolgbar und auf diesem Weg für Unternehmen strategisch nutz- und messbar zu machen.
Dabei wurde eine klare Definition für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen erarbeitet: „Zukunftsfähige Unternehmen und Organisationen begreifen sich als Teil eines großen Ganzen. In ihrem Kerngeschäft agieren sie verantwortungsvoll im Umgang mit Ressourcen und handeln im Sinne der nächsten Generationen. Hinter diesen Unternehmen stehen Menschen, die sich schon heute mit den Herausforderungen von morgen beschäftigen. Sie gehen offen und mutig auf Neues zu und passen flexibel ihre Strategie an. Mit ihrem Tun tragen sie zur Lösung relevanter gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen bei.“
Auf Basis der Definition und der daraus entwickelten Matrix mit fünf Themenfeldern befragte SORA mittels Online-Umfrage Führungskräfte aus insgesamt 244 österreichische Unternehmen aller Größen. Verbindendes Element: Die teilnehmenden Unternehmen setzen überdurchschnittlich stark auf Nachhaltigkeit und sind als besonders zukunftsfit einzustufen.
Aktives Engagement im Bereich Nachhaltigkeit zahlt sich laut der Analysen für Unternehmen gleich auf mehreren Ebenen aus: Es bringt ökonomischen Nutzen – in Form von Kostensenkung, Risikominimierung und Stärkung der Marktposition. Es zeigt „blinde Flecken“ und Verbesserungspotenziale im Unternehmen und verbessert die Einstellung in Bezug auf Innovation und zukünftige (Markt-) Umbrüche. Es bringt strategischen Nutzen – in Form von Reputation, Vertrauensgewinn und erhöhten Imagewerten. Und nicht zuletzt kulturellen Nutzen – über motivierte MitarbeiterInnen, Steigerung von Leistung und Verbesserung der Unternehmenskultur.
Die Wichtigkeit des Themas bestärkt auch Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes: „Klimaschutz und Sicherung der Biodiversität sind DIE Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Neben technologischen Innovationen und unternehmerischem Mutbraucht es eine Stärkung der ökologischen und sozialen Werte unserer Gesellschaft als Fundament und Richtschnur für unser aller Handeln. Nur so haben wir eine Chance, der Klimakrise und dem Artensterben wirksam entgegen zu treten.“
Quellen: EU-Umweltbüro, Umweltdachverband