Der globale Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen hat im Jahr 2017 einen neuen Höchststand erreicht, wie das UNO-Umweltprogramm (UNEP) in seinem neuen „Emissions Gap Report 2018“ feststellt. Nach einer kurzen Stagnation sind die Emissionen im letzten Jahr wieder gestiegen – auf einen Wert von 53,5 Gigatonnen CO2-Äquivalenten.
Ein Schwenk in Richtung Erreichung der Klimaziele sei derzeit nicht in Sicht. Um die Zwei-Grad-Grenze einzuhalten, müssten laut UNEP die globalen Anstrengungen zumindest verdreifacht werden, um unter 1,5 Grad zu bleiben, müssten die Staaten der Erde fünfmal mehr für den Klimaschutz tun.
Wolle man eine Erwärmung auf über 1,5 Grad verhindern, müssten die globalen Emissionen bis 2030 um rund 55 Prozent verringert werden. Für das für viele Staaten, wie etwa Inselstaaten, bereits unzureichende 2-Grad-Limit wäre eine Verringerung der Emissionen bis 2030 um 25 Prozent nötig. Die derzeitige Politik würden hingegen bis 2030 zu einem Anstieg auf 59 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalent führen.
Die Umweltschutzorganisation Global 2000 nahm den Bericht zum Anlass für Kritik an politischen Entscheidungsträgern. „Während die Bevölkerung berechtigte Angst vor einer Klimakatastrophe hat, träumt die Politik in der EU und in Österreich vor sich hin. Dieses Alarmsignal muss dringend wahrgenommen werden“, forderte Johannes Wahlmüller, Klimasprecher der Umweltschutzorganisation. „Die EU unter der österreichischen Ratspräsidentschaft darf jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, so Wahlmüller in einer Aussendung. Auch für Österreich gebe es noch immer keinen glaubwürdigen Plan, um nur die Mindestziele der EU bis 2030 zu erreichen.
Quelle: orf.at