Der Öffentliche Verkehr ist das Rückgrat eines umweltverträglichen und sozial gerechten Verkehrssystems. Für die Erreichung der UN-Klimaziele muss sein Anteil am Verkehrsaufwand deutlich steigen. Dafür ist ein strategischer Ausbau des Öffentlichen Verkehrs nötig, bei dem die sich wandelnden gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen von vornherein mitgedacht werden. Sharing-Angebote sind als Ergänzung und nicht in Konkurrenz zum Öffentlichen Verkehr auszuweiten. Nachfragebasierte Mobilitätsdienstleistungen, etwa Mikro-ÖV in den Regionen oder Shuttle-Dienste in Ballungsräumen, erfüllen eine wichtige Doppelrolle. Einerseits ermöglichen sie individuelle Mobilität unabhängig vom Privat-Auto, andererseits schaffen sie einen wichtigen Lückenschluss, um ein flexibles, öffentlich zugängliches Verkehrsangebot auch auf der sogenannten ersten und letzten Meile anzubieten. Auch im Fernverkehr ist die Rolle des Öffentlichen Verkehrs zu stärken, um die Klimaziele zu erreichen. Durch den Ausbau des europäischen Hochleistungsschienennetzes können Kurzstrecken-Flüge auf die Bahn verlagert werden.
Mehr Bahn und Bus für Städte und Regionen
Die Ansprüche an den Öffentlichen Verkehr verändern sich vor allem auch mit der Siedlungsdichte. Daher beleuchtet die VCÖ-Publikation „Mobilitätswende braucht mehr Öffentlichen Verkehr“ das Thema sowohl aus Perspektive der Stadt, wie auch mit Fokus auf Ballungsräume, regionale Zentren und Gemeinden. Auch die Bedeutung des Bahnhofs als multifunktionale Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Transportmitteln wird analysiert sowie die Rolle der Bahn auf der Mittelstrecke im Vergleich zu Kurzstreckenflügen thematisiert. Anhand vieler – auch internationaler – Beispiele wird sichtbar, dass der Öffentliche Verkehr eine zentrale Rolle spielt, um den Verkehrssektor auf Klimakurs zu bringen.
Für die Verbesserung des Angebots und den dazu notwendigen Ausbau der Bahninfrastruktur sind in Österreich verstärkte Investitionen notwendig. Die wachsenden Stadtregionen brauchen leistungsfähigen Öffentlichen Verkehr, um die Ein- und Auspendelströme vom Auto weg zu verlagern. In den Regionen haben häufigere Verbindungen und längere Betriebszeiten sowie eine bessere Erreichbarkeit der Bahnhöfe oberste Priorität. Mikro-ÖV zur Ergänzung des Linienverkehr sind dauerhaft darin zu integrieren. Durch Siedlungspolitik sind lange Wege möglichst zu vermeiden.
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