Im Klimaschutzbericht analysieren die ExpertInnen Trends und Einflussfaktoren der Treibhausgas-Emissionen in Österreich bis 2016. „In den Jahren 2015 und 2016 stieg der Ausstoß klimaschädlicher Gase nach knapp einem Jahrzehnt sinkender Emissionen wieder an. Nr. 1 ist dabei der Verkehr. Hier verzeichnen wir nach wie vor steigende Emissionen, in diesem Sektor liegt aber auch ein großes Reduktionspotenzial, erklärt Umweltbundesamt-GF Monika Mörth. „Auch im Raumwärmebereich können deutliche Einsparungen erzielt werden.“
Für zukunftsfähige Lösungen sind für die ExpertInneneinrichtung jedenfalls Investitionen in langlebige Infrastrukturen und Technologien gefragt, die einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger ermöglichen. Mit dem Klimaschutzbericht legt das Umweltbundesamt umfangreiche Informationen zu den Treibhausgas-Emissionen und das Standardwerk für klimapolitische Analysen und Entscheidungen
Klimaschutzbericht: Analyse der Treibhausgas-Emissionen bis 2016
Im heute veröffentlichten Klimaschutzbericht hat das Umweltbundesamt die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in Österreich bis 2016 analysiert. Im Mittelpunkt des Berichts stehen Trends und wirtschaftliche Einflussfaktoren seit 1990. Die Treibhausgas-Emissionen in Österreich sind von 2015 auf 2016 um rd. 1 % gestiegen und liegen bei 79,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Zurückzuführen ist der Anstieg um ca. 0,8 Mio Tonnen insbesondere auf nachteilige Effekte des Wirtschaftswachstums, wie die steigende Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr, und den witterungsbedingt höheren Heizbedarf, die die Emissionen im Verkehrs- und Gebäudesektor deutlich ansteigen ließen. In der Industrie und Energieaufbringung ist hingegen eine Abnahme der Emissionen zu verzeichnen. Für die ExpertInnen des Umweltbundesamtes sind die aktuellen Zahlen ein deutliches Signal dafür, die Umsetzung der Klima- und Energiestrategie konsequent voranzutreiben.
Ausblick: Klimaziele 2020 und 2030
Für die Jahre 2013 bis 2020 gelten in Österreich Höchstmengen für die Freisetzung von Treibhausgasen aus Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und allen weiteren Quellen, die nicht im Emissionshandel geregelt sind. Wie schon in den vergangenen Jahren (2013 – 2015) wurde das nationale Ziel auch 2016 unterschritten: Der Zielwert liegt bei 51 Mio. Tonnen, die tatsächlichen Emissionen dieser Sektoren bei rd. 50,6 Mio. Tonnen und damit um rund 0,4 Mio. Tonnen unter diesem Zielwert. In Summe hat Österreich damit 8,8 Mio. Tonnen als Gutschriften zur Verfügung, die in die Bilanz bis 2020 eingerechnet werden können. Nach Einschätzung der ExpertInnenorganisation ist aufgrund der aktuellen Daten allerdings nicht gesichert, dass die Klimaziele 2020 erreicht werden.
Weitreichende Maßnahmen zur Verminderung des Einsatzes fossiler Energie sind auch für die Energie- und Klimaziele 2030 unerlässlich. Bis dahin gilt in Österreich eine Emissionsreduktion von minus 36 % gegenüber 2005 für Emissionsquellen außerhalb des Emissionshandels.
Das Umweltbundesamt stellt mit dem Klimaschutzbericht das Standardwerk für klimapolitische Analysen und Entscheidungen zur Verfügung. Die Daten dafür stammen aus der österreichischen Treibhausgas-Inventur, die das Umweltbundesamt jährlich erstellt und Mitte Jänner veröffentlicht.