Der neue gemeinsame Bericht, „Lebt Europa innerhalb der Grenzen unseres Planeten?“, von der Europäischen Umweltagentur (EUA) und des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU), untersucht zwei Schlüsselfragen im Zusammenhang mit den langfristigen Nachhaltigkeitsbestrebungen Europas. Die erste Frage lautet, wie ein „sicherer Betriebsraum“ für Europa definiert werden kann, in dem sich die gesamte Menschheit weiter entwickeln und gedeihen kann. Die zweite Frage ist, ob der Verbrauch oder der ökologische Fußabdruck Europas derzeit kleiner oder größer ist als sein geschätzter „sicherer Betriebsraum“.
Dabei konzentriert sich die Studie auf vier kritische Elemente dieses Systems, wie den Stickstoffkreislauf und Veränderungen in der Landnutzung. Der Bericht räumt ein, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Europas Handlungsspielraum im globalen Kontext zuzuweisen, was unweigerlich normative Entscheidungen über Fairness, Gerechtigkeit, internationale Lastenteilung, Souveränität und das Recht auf Entwicklung mit sich bringt. Auf der Grundlage dieser unterschiedlichen Zuteilungsprinzipien kommt die Studie zu einem europäischen Mindestanteil von 2,7 %, einem maximalen Anteil von 21 % und einem mittleren Anteil von 7,3 % an den globalen Grenzen.
Anhand einer verbrauchsbasierten Analyse für vier der lebenserhaltenden Systeme der Erde zeigt der Bericht, dass Europa derzeit seinen sicheren Betriebsraum für den Stickstoffzyklus um den Faktor 3,3, den Phosphorzyklus um den Faktor 2,0 und die Veränderung des Landsystems um den Faktor 1,8 übersteigt. Umgekehrt lebt Europa in Bezug auf die Süßwassernutzung innerhalb seiner Grenzen, obwohl Probleme mit übermäßigem Verbrauch und Wasserknappheit auf lokaler und regionaler Ebene bestehen bleiben.
Der Bericht enthält auch eine Fallstudie über den Biodiversitäts-Fußabdruck der Schweiz. Dieser übersteigt den Schwellenwert um den Faktor 3,7, wenn man das Potenzial der Landnutzung auf den weltweiten Artenverlust sowie die Nutzung und den gleichen Anteil der Landnutzung pro Kopf berücksichtigt.
Quelle: EU-Umweltbüro
European Environmental Agency: Europe’s environmental footprints exceed several safe limits