Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare präsentierte beim UNO-Klimaaktionsgipfel sowie nach dem „Blue Leaders“-Frühstück in New York, die Forderungen an die Staatengemeinschaft, sich auf einen verbindlichen Fahrplan zu einigen, um die Suche nach Öl und Gas im Meeresboden schrittweise zu beenden. Die Organisation bezieht sich damit auch auf den jüngsten IPCC-Bericht über den Zustand der Ozeane und der Kryosphäre im Klimawandel.
„Wir müssen den Worten Taten folgen lassen, um eine wirkliche Energiewende zu erreichen. Ein genauer und verbindlicher Fahrplan für die Beendigung der Suche nach neuen Öl- und Gaslagerstätten ist unverzichtbar und muss auf nationaler wie internationaler Ebene umgesetzt werden“, betont Nicolas Entrup, Co-Leiter Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare, der beim Side Event sprach. „Es ist inakzeptabel, dass weiterhin und mancherorts sogar noch intensiver mit Seismik nach Öl und Gas gesucht wird, obwohl wir alle wissen, dass die fossilen Brennstoffe im Boden bleiben sollen“, sagt Entrup.
Diese Forderung ist nicht nur für den Klimaschutz wichtig, betont OceanCare. Die seismische Öl- und Gasexploration verwendet Schallkanonen, welche die lautesten von Menschen verursachten Schallpulse erzeugen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die dadurch verursachten Schäden sind äußerst besorgniserregend. Dieser Lärm betrifft bei weitem nicht nur Meeressäuger. Auch Fische verschwinden, was sich in geringeren Fangmengen niederschlägt, und es entstehen „Todeszonen“ ohne Zooplankton, das die Basis des gesamten marinen Nahrungsnetzes darstellt.
Der zweite Schwerpunkt in der OceanCare-Präsentation betrifft die Schifffahrt. Die Suche nach technischen Lösungen zur Verminderung der Treibhausgasemissionen ist zwar wichtig, kann aber nur ein Standbein sein. Es müssen auch unmittelbar wirksame Maßnahmen umgesetzt werden, allen voran die Verringerung der Fahrtgeschwindigkeit von Frachtschiffen, was einen signifikanten Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten würde.
Die Brüsseler Deklaration „The Ocean and Climate Change“, eine Initiative der belgischen Regierung, enthält ein starkes Bekenntnis, durch einen geeigneten Rahmen und Anreize die Entwicklung erneuerbarer Meeresenergie zu unterstützen. Dazu gehört auch vorangehende marine Raumplanung, um die Biodiversität, Ökosystem-Resilienz, Konnektivität und Nahrungssicherheit zu schützen.
Quelle: EU Umweltbüro