RepaNet, das Re-Use und Reparaturnetzwerk Österreich, veröffentlichte Ende September seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2017 und zeigt, welch wichtigen Beitrag der sozialwirtschaftliche Re-Use Sektor für die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspaketes der Europäischen Union und die Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft in Österreich hat. Der Re-Use Sektor punktet sowohl in Bezug auf Ressourcenschonung als auch bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Das geht aus den Zahlen der RepaNet-Markterhebung 2017 hervor, die im Auftrag des BMNT durchgeführt und im Rahmen des RepaNet-Tätigkeitsberichts veröffentlichen wurden.
Die 26 RepaNet-Mitglieder schufen im Jahr 2017 knapp 2.000 Arbeitsplätze in ganz Österreich, über 1.500 davon für Menschen, die am Arbeitsmarkt nur schwer eine Beschäftigung finden. Gleichzeitig retteten die RepaNet-Mitglieder 10.700 Tonnen Güter vor der Vernichtung und reduzierten mit ihren Re-Use-Aktivitäten die Gesamtemissionen der österreichischen Wirtschaft im Ausmaß von knapp 75.000 t CO2-Äquivalenten, das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 29.000 PKWs.
Obwohl das Ressourceneinsparungspotenzial von Re-Use (Wiederverwendung) enorm ist, steht in Österreich noch immer das Recycling und Abfallmanagement im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion zur Kreislaufwirtschaft. RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch dazu: “Re-Use schafft ein Vielfaches der Arbeitsplätze und spart ein Vielfaches an Ressourcen gegenüber Recycling. Trotzdem wird derzeit noch immer Recycling am meisten gefördert, finanziert und unterstützt, während Re-Use überall benachteiligt wird. Mit Re-Use gewinnen Menschen und die Umwelt, das scheint die Wirtschaft wenig zu interessieren, denn davon wird niemand reich. RepaNet fordert im Interesse des Allgemeinwohls stärkere finanzielle Unterstützung von Re-Use durch Hersteller und Staat!”
Beim Recycling entstehen aus verarbeiteten Produkten sogenannte Sekundärrohstoffe, die in der Regel nicht die gleich hohe Qualität haben wie Primärrohstoffe. Beim Re-Use wird das ganze Produkt wiederverwendet. Die Vorteile sind, dass die einzelnen Rohstoffe, die in einem Produkt eingearbeitet sind, nicht wieder getrennt werden müssen, was oft schwierig bis unmöglich ist, und dass keine Energie und Primärressourcen für ein neues Produkt verschwendet werden.
Dass der Fokus auf dem Vermeiden von Abfällen und Re-Use liegen muss, bekräftigt auch Julika Dittrich, Leiterin von Circular Futures – Plattform Kreislaufwirtschaft Österreich: „Für die Umsetzung einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft ist es wichtig, dass am oberen Ende der Abfallpyramide – beim Vermeiden und Wiederverwenden – angesetzt wird, damit Abfall gar nicht erst entsteht bzw. Produkte und Materialien so lange wie möglich in der Nutzung bleiben.“
Quelle: EU Umweltbüro