Plastikabfall kann immer weniger exportiert werden. Das ist aus der Sicht der EU-Umweltbehörde eine Chance für die Kreislaufwirtschaft, weil die Wiederverwertung von Plastik gestärkt werden kann. Bei Verpackungen steigt die Quote der Wiederverwertung kontinuierlich. Ab 2021 tritt außerdem das von der EU erlassene Verbot von Einweplastik in Kraft.
China hat bis 2017 einen Grossteil des Plastikabfalls der EU-Länder importiert. Im Jahr 2015 importierte es sogar 1,7 Millionen Tonnen, während Hongkong weitere 0,78 Millionen Tonnen Plastik aus der EU einführte. 2018 stoppten die beiden Volkswirtschaften den Import weitgehend. Ein Teil der Abfallexporteure wich auf Länder wie Vietnam und die Türkei aus. Dennoch schrumpfte die Ausfuhr von Plastikabfall massiv. Laut einer Mitteilung der EU-Umweltbehörde EEA in Kopenhagen exportierte die EU 2019 im Monat durchschnittlich nur noch 150.000 Tonnen, halb so viel wie in den Jahren zuvor. Aus der Sicht der EEA bildet diese Verringerung der Ausfuhr von Plastikabfall eine Chance für die Kreislaufwirtschaft. Auch wenn ein Teil des nicht mehr exportierten Abfalls auf Deponien landen dürfte, gebe die grössere Menge an verfügbarem Plastikabfall ein erwünschtes Signal an die Wiederverwerter – und noch mehr an die Nutzer von Plastik, Abfall zu vermeiden, schreibt die EEA in einem aktuellen Beitrag.
Die Verpackungsindustrie geht aus der Sicht der EEA mit gutem Beispiel voran. Während 2007 erst 27,7 Prozent der Plastikverpackungen wiederverwertet worden seien, sei dieser Anteil bis 2016 auf 42,4 Prozent gestiegen. Plastikverpackungen machen mehr als die Hälfte des Plastikabfalls in der EU aus. Insgesamt sei der Anteil von wiederverwertetem oder wiederverwendetem Plastikabfall noch gering: Nur 17 Prozent der 30 Millionen Tonnen Plastikabfall in der EU würden wiederverwertet oder wiederverwendet, heisst es in einem weiteren Beitrag der EEA. Mehr als die Hälfte der 30 Millionen Tonnen – 57 Prozent – landeten auf Deponien oder würden verbrannt.
Quelle: EU-Umweltbüro