Seit Beginn des 20. Jahrhundert hat sich die Lebensqualität in vielen Teilen der Welt verbessert. In der OECD-Studie „How was Life? Global well-being since 1820“ zeigt sich, dass sich die Lebensbedingungen rund um den Globus stärker angeglichen haben als das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Das globale BIP wächst stärker als die Löhne.
Zum ersten Mal wurden langfristige Trends in den Bereichen Gesundheit, Gesellschaft, Bildung und Umwelt untersucht. Die Studie widmet sich der Frage, wie ökonomische Faktoren die Lebensqualität beeinflussen, und umfasst wirtschaftliche Kennzahlen wie inflationsbereinigte Löhne, BIP oder Lohnungleichheiten aber auch sozioökonomische Faktoren wie Lebenserwartung, Bildung oder Sicherheit sowie Umwelt oder politische Institutionen. Die Themen der Studie richten sich am „How´s Life?“-Bericht der OECD aus. Ein kombinierter Indikator aller erforschten Dimensionen zeigt, dass verbesserte Einkommen und höhere Wirtschaftskraft nicht notwendigerweise auch zu Fortschritten in anderen Lebensbereichen führen. Das BIP allein spiegelt also die Lebensqualität nur ungenügend wider.
Laut der Studie ist der Lohn eines einfachen Arbeiters seit 1820 inflationsbereinigt um das Achtfache gestiegen, während das globale BIP sogar um das Zehnfache angewachsen ist. Dieser Anstieg fiel allerdings in Westeuropa, Nordamerika, Australien, Nahost und Nordafrika stärker aus als in anderen Regionen. Dabei hat sich die Ungleichheit der Einkommen schon bis 1970 verringert, ist aber danach wieder stark gewachsen. Die Globalisierung hat seit den 1980er Jahren dazu beigetragen, dass sich die Disparitäten zwischen den Staaten verringert haben, innerhalb der Länder allerdings gewachsen sind.
Auf der interaktiven Homepage können Sie die einzelnen Faktoren für alle OECD-Staaten und für jedes Jahrzehnt seit 1820 untersuchen: http://gitvfd.github.io/How-was-life/
Quelle: OECD Bild: OECD