Die konkreten öko- und humantoxikologischen Gefahren, die mit Kunststoffen in der Umwelt zusammenhängen, sind nur wenig bekannt und Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat nun in einer neuen Studie berechnet, was die Hauptquellen von Mikroplastik sind, das in die Umwelt gelangt. Größter Verursacher in Deutschland ist demnach Reifenabrieb mit rund einem Drittel Anteil.
Insgesamt gelangen in Deutschland jährlich rund 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Darunter werde Plastikpartikel verstanden, die maximal fünf Millimeter groß sind. Abfallentsorgung, der Abrieb von Fahrbahndecken und Freisetzungen auf Baustellen sind weitere große Quellen der schädlichen Partikel, so die Studie. Besonders interessant sind die Erkenntnisse der Studie für die Unternehmen der Kunststoff- und Konsumgüterindustrie, die ihrer Produzentenverantwortung wahrnehmen wollen sowie für Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft,.
„Wir können davon ausgehen, dass sich Mikroplastik bereits in allen Bereichen der Umwelt befindet“, sagt die Mitautorin der Studie, Leandra Hamann. Über Niederschlagswasser gelangt dieses dann in die Umwelt bzw. ins Abwasser. Dort werden zwar 95 Prozent der Partikel herausgefiltert, allerdings kann der Klärschlamm in der Folge nicht in der Landwirtschaft eingesetzt werden.