Der Wirtschaftswissenschafter Sir Anthony Atkinson ist im Alter von 72 verstorben. Er galt als Pionier der Ungleichheitsforschung und hat das Thema in das Bewusstsein der Wirtschaftswissenschaften gebracht. Sein Forschungsfeld, die Ungleichverteilung von Wohlstand in den Industrieländern, ist dabei heute genauso aktuell wie zu Forschungsbeginn in den 1960er Jahren.
Tony Atkinson lehrte über 40 Jahre an renommierten Universitäten wie der University of Cambridge, dem University College London, der London School of Economics, der University of Essex oder der University of Oxford. Dabei hat er sich seit Beginn seiner akademischen Karriere der Ungleichheit in Industrieländern gewidmet und hatte dabei einen riesigen Einfluss auf die Wirtschaftswissenschaften ausgeübt. Besonders stark beeinflusst hat er beispielsweise den Franzosen Thomas Piketty, mit dem er an einer umfassenden Datenbank gearbeitet hat, die eine international vergleichende Analyse der Verteilung erlaubt.
Der Tod Atkinson hat in der Fachwelt Bestürzung ausgelöst. So äußerte sich Nobelpreisträger Paul Krugman auf Twitter: „RIP Tony Atkinson — pioneer in inequality research, founder of LIS, and a wonderful person. A tragic loss.“
Interessante Beiträge über Leben und Wirken Tony Atkinsons finden Sie in der FAZ oder der New York Times.
Bild: (C) OECD/Andrew Wheeler