Bei den EndverbraucherInnen spielt die Nachhaltigkeit von Produkten eine zunehmend große Rolle. Vor allem Bio- oder Fair-Trade-Produkte, Konsumgüter mit niedrigem Energieverbrauch oder Konsumgüter, die in den einzelnen Stufen der Produktionskette nach ökologischen Gesichtspunkten zertifiziert werden, landen immer öfters im Einkaufskorb. Diese Entwicklung ist bislang eher von KonsumentInnen und Unternehmen getrieben.
Fragestellungen
- Wie weit spielt Nachhaltigkeit eine Rolle für das Verhalten der MarktteilnehmerInnen (AnbieterInnen und NachfragerInnen)?
- Reagiert das Angebot auf die Nachfrage oder die Nachfrage auf das Angebot?
- Wie weit spielt Innovation eine Rolle (Produkt- und Prozessinnovation), wie weit das richtige Marketing?
- Durch welche politischen Rahmenbedingungen ist das nachhaltige Verhalten der MarktteilnehmerInnen ausbaubar?
- Wie wirkt sich die aktuelle Wirtschaftskrise auf Angebot und Nachfrage von nachhaltigen Produkten aus?
Mögliche Maßnahmen
- Umdenken von Produkten zu Funktionen, vom WIE zum WARUM, z.B. Mobilität anstatt des Autos (Nutzen statt Besitzen u.ä.)
- Ausschöpfen von großen Potentialen im Wohnungsbau und der thermischen Sanierung
- Maßnahmen, die die Kluft vom Bewusstsein zum Handeln abbauen, z.B. besserer Wissensaustausch und bessere Abstimmung von Politikmaßnahmen
- Verfolgung eines dynamischen Lebenszyklus-Ansatzes, der durch Kennzeichnung, Minimalstandards und öffentliche Beschaffung unterstützt wird
- „Grüne“ öffentliche Beschaffung, Eco-Design, Eco-Innovation und grünes Beschaffungswesen in Unternehmen als Potentialträger
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Bio aus Überzeugung?
Seit der Diskonter ums Eck sein Sortiment an nachhaltigen Produkten erweitert hat, greift auch Frau Klein öfters zu Bio- und regional erzeugten Produkten – nachhaltige Produkte machen inzwischen rund die Hälfte ihres Lebensmitteleinkaufes aus.
Der richtige Griff ins Einkaufsregal entscheidet über Umweltqualität, Klimaschutz und soziale Bedingungen. In Industrieländern kommen rund 20 Prozent der CO2-Emissionen aus der Lebensmittelbranche. Durch den Kauf von zehn Prozent mehr regionaler Lebensmittel werden diese Waren statt 1.700 Kilometer nur mehr 150 Kilometer weit transportiert. Auch in anderen Bereichen ist es für Familie Klein zur Gewohnheit geworden, nachhaltig erzeugte Produkte zu kaufen: Kevin trägt fast nur noch Bio-Jeans, die T-Shirts von Katharina sind ebenfalls aus Bio-Baumwolle.
Und Herr Klein hat im Frühjahr nur Kräuter, Blumen und Gemüsepflanzen aus kontrolliert biologischem Anbau gepflanzt. Solange der Preis passt, landen bei den Kleins nachhaltig erzeugte Produkte im Einkaufskorb. In den Bioladen, der auch viele regionale Produkte anbietet, geht Frau Klein trotzdem selten einkaufen – die Produkte sind ihr meist zu teuer.