Das neue Kreislaufwirtschaftspaket der EU setzt nach Angaben von Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans vor allem auf mehr Wiederverwendung. Während in den vergangenen Jahren besonders das Thema Recycling im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, müssten zukünftige gesetzliche Regelungen vermehrt dafür sorgen, dass Produkte gar nicht erst zu Abfall werden. Dafür sei „Wiederverwendung das Beste, was wir tun können“, so Timmermans. Eine längere Nutzungsdauer und häufigere Verwendung von Produkten kann beispielsweise durch Mehrwegsysteme oder bessere Reparaturbedingungen erreicht werden.
Das für nächstes Jahr angekündigte Kreislaufwirtschaftspaket 2.0 soll sich auch um den Eintrag von Mikroplastik in der Umwelt durch Reifenabrieb und Kosmetik kümmern und Regeln für nachhaltige öffentliche Beschaffung festlegen. Auch Recycling wird eine Rolle im neuen Gesetzespaket spielen: Timmermans will recycelte Materialien im Vergleich zu Primärrohstoffen attraktiver gestalten, unter anderem durch Steuergesetzgebung. Timmermans äußerte sich im Rahmen der internationalen Präsentation des „Plastikatlas“ der Heinrich-Böll-Stiftung zu den Plänen der neuen EU-Kommission. Er wird in der neuen Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen für den „Europäischen Grünen Deal“ zuständig sein.
Quelle: Deutscher Naturschutzring