Fünf Tage hatten Regierungs- und NichtregierungsvertreterInnen im brasilianischen Florianópolis diskutiert – bei der 67. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC). Umwelt- und Artenschutzorganisationen begrüßten die Ergebnisse. Ein Walschutzgebiet im Südatlantik scheiterte an der erforderlichen Dreiviertelmehrheit.
„Japans Versuch, das seit 1986 geltende kommerzielle Walfangmoratorium zu kippen, ist krachend gescheitert“, berichtet Sandra Altherr von Pro Wildlife. Auch der WWF begrüßte, dass der Antrag Japans auf „nachhaltigen Walfang“ von der Mehrheit der Staaten sowie der EU abgelehnt wurde. Die von der EU eingebrachte Resolution zum Unterwasserlärm wurde einstimmig angenommen.
Weitere „wichtige Maßnahmen für den Walschutz“ laut Pro Wildlife sind:
- Die „Florianopolis-Deklaration“, eine Initiative des Gastgebers Brasiliens, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Sie fordert die IWC auf, den Walschutz beizubehalten und den „Wissenschaftswalfang“ zu beenden;
- Resolutionen zu Auswirkungen von Unterwasserlärm und Geisternetzen auf Wale sowie die zentrale Rolle der Wale für die marinen Ökosysteme wurden verabschiedet;
- Fangquoten für Ureinwohner in Alaska, Russland, Grönland und St. Vincent & The Grenadines wurden genehmigt – der Bedarf muss nachgewiesen werden.
Pro Wildlife berichtet darüber hinaus, dass es deutliche Kritik der EU und Australiens an der kommerziellen Waljagd Islands und Norwegens gegeben habe. „Wir begrüßen, dass die EU hier doch noch klare Worte gegen den Walfang in europäischen Gewässern gefunden hat – insbesondere, weil Islands Regierung in wenigen Wochen über die Zukunft der Finnwaljagd entscheidet“, sagte Altherr. Pro Wildflife erwarte aber, dass die EU auf der nächsten IWC-Tagung mit mehr Nachdruck gegen die kommerzielle Jagd vorgeht. Die nächste Tagung der IWC findet im Herbst 2020 in Slowenien statt.
„Statt der archaischen und völlig unnötigen Jagd auf Wale soll nun der Schutz und die friedliche und rein touristische Nutzung dieser Tiere im Mittelpunkt der Bemühungen stehen“, erklärt Nicolas Entrup von der Meeresschutzorganisation OceanCare. „Es ist zu hoffen, dass auch jene Staaten, die heute noch nicht zugestimmt haben, in den kommenden Jahren den wirtschaftlichen Vorteil des respektvollen Waltourismus erkennen und diesem Paradigmenwechsel folgen werden.“ betont der Experte.
OceanCare ist mit Nicolas Entrup, Thomas Schweiger und Fabienne McLellan an der IWC-Tagung in Florianópolis vertreten gewesen.
Quelle: DNR