Am 2. Dezember hat die unter chilenischer Präsidentschaft stehende UNO-Weltklimakonferenz (COP25) in Madrid begonnen. Sie ist die letzte vor dem „Klimajahr“ 2020, in dem alle Staaten ihre Klimaziele für das Pariser Abkommen erhöhen sollen. Das Motto der UNO-Weltklimakonferenz lautet „Zeit zu handeln“. Daneben finden auch zahlreiche Protestaktionen für Klimagerechtigkeit und ein Alternativgipfel statt.
Laut der Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch kann der Erfolg der Konferenz an drei Kernthemen gemessen werden: die Vorbereitung strengerer Klimaziele, robustere Regeln für den Emissionshandel und der finanziellen Hilfe bei Klimaschäden. Christoph Bals: „Die internationale Staatengemeinschaft muss in Madrid wichtige Beschlüsse fassen: Sie muss die Bereitschaft zu schnellerem und weitreichenderem Klimaschutz ankündigen sowie Regeln für den internationalen Emissionshandel beschließen, die Doppelzählungen verhindern und seriöse transparente Berechnungen sicherstellen. Und sie muss endlich Fortschritte erzielen bei der Frage, wie die von der Klimakrise am härtesten getroffenen Ärmsten bei klimabedingten Schäden und Verlusten finanziell unterstützt werden.“
Laut dem WWF verlange insbesondere das geplante Ausscheiden der USA aus dem Pariser Abkommen nach ambitionierteren Plänen seitens der Europäischen Union. „Dass sich die USA hier verweigern, ist skandalös. Umso mehr ist die EU gefordert, ihrer historischen Verantwortung gerecht zu werden und den schönen Worten endlich Taten folgen lassen“, so die WWF-Klimaexpertin Lisa Plattner.
Sowohl die EU als auch Österreich müssen ihre Pläne dringend nachschärfen. „Die derzeitigen Zusagen verfehlen das Pariser Abkommen meilenweit. Einerseits braucht es daher wirksame Sofortmaßnahmen wie den Stopp fossiler Subventionen, andererseits ambitionierte Zielsetzungen wie das Erreichen der Klimaneutralität schon bis 2040“, fordert Plattner. Auch in Österreich gebe es viel Nachholbedarf.
Diesen Freitag werden in Madrid und Santiago de Chile Großdemonstrationen gegen die unzureichenden Prozesse der COP 25 und für Klimagerechtigkeit stattfinden. In Santiago findet außerdem während der gesamten Klimakonferenz ein Alternativgipfel statt, in Madrid ein ebensolcher vom 6. bis 13. Dezember. Zivilgesellschaftliche Organisationen, Graswurzelbewegungen und AktivistInnen aus der ganzen Welt arbeiten dort an konkreten Lösungen für die Klimakrise.
Quelle: EU-Umweltbüro
Weiterführendes:
Aufbruch zu stärkerem Klimaschutz: EU muss beim Klimagipfel in Madrid zum Zugpferd werden