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Kann man vom Krisenmanagement der Corona-Krise etwas für die Bewältigung der Klima-Krise lernen?

17. März 2020

Fridays for Future (c) pixabay.com

Kann man vom Krisenmanagement der Corona-Krise etwas für die Bewältigung der Klima-Krise lernen? Luisa Neubauer von Fridays for Future ist vorsichtig mit Instrumentalisierungen von Krisen, sieht aber dennoch Lerneffekte für die Gesellschaft. Im Interview spricht sie über Maßnahmen der deutschen Bundesregierung in Zeiten des Corona-Virus, Klimaziele, digitale Streiks und Solidarität.

heute.de: 2019 ist der CO2-Ausstoß um 6,3 Prozent zurückgegangen. Das Klimaziel 2020 sei erreichbar, sagt die Bundesregierung. Glauben Sie das?

Luisa Neubauer: Es geht nicht darum, was ich glaube oder nicht glaube, sondern was wissenschaftlich berechnet wird. Bisher haben die eigenen Prognosen der Bundesregierung zur den Klimazielen einen lädierten Ruf. Es ist nicht abwegig, dass sie diesmal auch nicht stimmen. Und außerdem ist das Klimaziel 2020 der Bundesregierung absolut unzureichend.

heute.de: Warum?

Neubauer: Es ist bekannt, dass ihr Ziel für 2020 nicht vereinbar ist mit dem Abkommen von Paris. Also selbst wenn sie ihr Ziel nächstes Jahr erreicht, kann sie es nicht als Erfolg verbuchen. Das ist natürlich paradox, schließlich ist die Bundesregierung die erste, die sagt, das Problem muss international gelöst werden. Was auch richtig ist. Wir müssen uns an internationalen Vereinbarungen messen.

heute.de: 2020 kann vielleicht nur aufgrund der Corona-Krise gehalten werden …

Neubauer: … damit muss man wahnsinnig vorsichtig sein. Das ist moralisch und menschlich dermaßen unangebracht. Und zugleich strukturell falsch. Weil Klimaschutz bedeutet, dass Ziele gesetzt und durch stringente Maßnahmen erreicht werden. Das ist das einzige, worauf wir uns verlassen können.

heute.de: Was müsste denn strukturell passieren, damit die Klimaziele eingehalten werden? Die Bundesumweltministerin sprach heute von Nachbesserungen bei Heizung, Verkehr, erneuerbaren Energien.

Neubauer: Es ist absurd, was da passiert, wenn man zum Beispiel an die Abstandsregelung bei Windrädern denkt. Da wird eine Energiewende systematisch und mutwillig ausgebremst. Das lässt hart daran zweifeln, wie ernst diese Klimaschutzvorhaben überhaupt zu nehmen sind. Wie eine gerechte Transformation in Deutschland funktionieren kann, wissen wir doch längst. Wir wissen, dass politischer Wille, wenn er denn da ist, Berge versetzen kann. Das erfahren wir in der Corona-Krise gerade hautnah. Was dieser Tage politisch abgeht, entblößt am Ende des Tages auch die Verweigerungshaltung der Bundesregierung, die Klimawissenschaft ernst zu nehmen und das Pariser Abkommen einzuhalten.

heute.de: Erhoffen Sie sich einen Schub zur Bekämpfung der Klimakrise durch die Corona-Krise?

Neubauer: Es ist nicht angebracht, Krisen gegeneinander auszuspielen oder füreinander zu instrumentalisieren. Es ist essentiell wichtig, dass die Corona-Krise sehr ernst genommen wird. Dass alles gemacht wird, um diese Pandemie zu verlangsam und die Menschen zu schützen. Full-Stop – das ist ganz, ganz wichtig.

heute.de: Zum Beispiel? Was machen wir jetzt, was später helfen könnte?

Neubauer: Wir hören ganz anders Experten zu. Ganz Deutschland hört dem Virologen Christian Drosten zu. Und das ist genau richtig. Man hört auf die Profis und man entwickelt ein Solidaritätsgefühl. Fridays for Future wird seit anderthalb Jahren erzählt, dass unsere Forderungen nicht mit demokratischen Mitteln umzusetzen sind. Jetzt stellen wir fest, dass unsere Demokratie trotz all der Maßnahmen in den vergangenen Tagen noch ziemlich gut in Takt ist.

Diese demokratische Agilität anzuerkennen, ist auch für andere Probleme, die wir haben, sinnvoll. Aber kein Mensch, auch ich nicht, sieht die Corona-Krise als einen Mehrwert. Das ist wirklich ein worst case scenario.

heute.de: Die Corona-Krise verändert auch Fridays for Future, am Freitag wurden alle Streiks auf der Straße abgesagt. Wie stellen Sie sich jetzt auf die neuen Umstände ein?

Neubauer: Unsere Streiks verlegen wir ins Digitale, #NetzstreikFürsKlima nennen wir das. Wir sind eine wahnsinnig privilegierte Gesellschaftsgruppe: Die wenigsten von uns haben einen Job zu verlieren, die wenigsten haben eigene Kinder, die betreut werden müssen. Und gleichzeitig sind wir keine Risikogruppe. Daraus ergibt sich eine ganz andere gesellschaftliche Verantwortung, der wir gerecht werden wollen. Wir arbeiten gerade intensiv an digitalen Angeboten für junge und alte Menschen, an kulturellen Angeboten, an Solidaritätskonzepten, um ältere Menschen zu entlasten. Wir wollen in der Krise einen sinnvollen Beitrag leisten.

Das Interview führte Kristina Hofmann.

Quelle: zdf.de vom 16.03.2020

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