Nach den ersten zwei Kapiteln des Weltklimaberichts, die sich mit den Ursachen und Folgen der Erderwärmung beschäftigt haben, präsentierte der UN-Weltklimarat IPCC (International Panel on Climate Change) Anfang April das dritte Kapitel des Berichts. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit dem Umgang und der Bewältigung des Klimawandels und fordert eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Im Oktober soll der Synthesebericht aus allen drei Kapiteln vorliegen. Dieser Synthesebericht dient als Grundlage für die Klimakonferenz 2015 in Paris.
Eine Abwendung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas oder Erdöl ist laut IPCC durchaus realisierbar: Der Verzicht auf fossile Energiequellen würde das Wirtschaftswachstum nur um rund 0,06 Prozentpunkte bremsen und das auch nur bis 2030. „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“, ist Ottmar Edenhofer, Co-Vorsitzender des Berichts, sicher. Allerdings ist hier der politische Wille gefordert.
Umweltschutz zeigt sich euphorisch
Das wirtschaftliche Argument könne laut Umweltschutzorganisationen dazu beitragen, Politik und Wirtschaft zu überzeugen sich mehr für Klimaschutz zu engagieren. Immerhin schwächt der Umstieg auf erneuerbare Energien die Wirtschaft nicht, so wie dies lange befürchtet wurde. Aus diesem Grund bezeichnen beispielsweise Greenpeace oder WWF den Bericht als „Schwelle zum Durchbruch“. Allerdings ist schnelles Handeln gefordert: „Der Hochgeschwindigkeitszug zur Treibhausgasminderung muss jetzt schnell abfahren und die Welt muss darauf aufspringen“, so der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri.
Kernpunkte des Berichts:
- Trotz vieler Klimaschutzaktionen steigt der Treibhausgasausstoß weltweit weiter an, und zwar von jährlich im Schnitt 1,3 Prozent in den Jahren 1970 bis 2000 auf jährlich 2,2 Prozent von 2000 bis 2010.
- Die Erderwärmung kann auf zwei Grad begrenzt werden, wenn deutlich mehr für den Klimaschutz getan wird. Insbesondere muss die Energieproduktion geändert werden. Das hätte auch direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und die Ökosysteme.
- Ohne zusätzlichen Klimaschutz wird sich die Atmosphäre bis 2100 um 3,7 bis 4,8 Grad im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung erwärmen. In Extremfällen können es sogar bis zu 7,8 Grad sein.
- Der rechtzeitige Wechsel auf alternative Energien kostet wenig und schlägt bei einem Wirtschaftswachstum von 1,6 bis 3 Prozent pro Jahr mit einem Minus von jährlich rund 0,06 Prozentpunkten zu Buche.
Quellen:
Zusammenfassung des neuen IPCC-Berichts (PDF)
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