Der Insektenatlas 2020 erzählt von Hintergrund, Folgen und Bekämpfung des Insektensterben
Aktuell ist Österreich mit etwa 40.000 Insektenarten noch ein relativ artenreiches Land. Mit rund 700 Wildbienen- und über 4.000 Schmetterlingsarten übertreffen wir sogar deutlich größere Länder wie Deutschland. Doch wie steht es aktuell um die Insekten in Österreich und weltweit? Welche Auswirkungen hat Landwirtschaft auf die Insektenvielfalt und was bedeutet das Verschwinden der Insekten wiederum für die Landwirtschaft? Welche Rolle spielt die Politik dabei? Eignen sich Insekten als Tierfutter oder Nahrungsmittel und wie ergeht es den Insekten in einer Großstadt wie Wien? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen gibt der neue Insektenatlas 2020
Unbestritten sind Insekten eine wichtige Grundlage der Landwirtschaft und unserer Lebensmittelproduktion und gleichzeitig ist die intensive Landwirtschaft aber der wesentliche Treiber des Insektensterbens, denn es fehlt flächendeckend an Lebensräumen. Felder mit Monokulturen, fünfmal pro Jahr gemähte Wiesen und ausgeräumte Landschaften ohne ausreichend Rückzugsorte wie Hecken oder ungenutzte Brachen sowie der intensive Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger schaffen lebensfeindliche Bedingungen. Dabei zählen auch die heimischen Bauern zu den Verlierern dieser Entwicklung, denn durch das Verschwinden von wichtigen Nützlingen steigt das Risiko, dass sich Schädlinge massenhaft vermehren, die Bodenfruchtbarkeit abnimmt und die Erträge sinken. Das führt dazu, dass die Landwirte noch mehr Pestizide und Dünger einsetzen und der Teufelskreis sich weiterdreht.
Beim Wegfall tierischer Bestäubung drohen einzelnen Obst- und Gemüsesorten, wie Äpfeln, Kirschen, Zwetschgen oder Gurken, Ernterückgänge von bis zu 90 Prozent. Außerdem verbessern Insekten durch das Zersetzen von abgestorbenen Pflanzenteilen sowie anderem organischen Material die Bodenqualität und Nützlinge reduzieren Pflanzenschädlinge. Dem Insektenatlas zufolge können Marienkäfer den Befall mit Getreideblattläusen um 80 Prozent reduzieren.
Zum kosenlosen Download „Insektenatals 2020“ als pdf: hier
Quellen: Naturschutzbund, Global 2000