Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als einziges wirtschaftspolitisches Ziel ist nicht erst seit der Finanz – und Wirtschaftskrise überholt. Einerseits ist das Wachstum des BIP immer schwerer zu erreichen, andererseits eignet sich das BIP nicht als Kriterium zum Messen der Lebensqualität. Seit 2010 hat sich die EU deshalb mit den Europa 2020-Zielen einem „intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstum“ verschrieben.
Noch herrscht Uneinigkeit mit Hilfe welcher Kriterien Wohlstand und ein nachhaltiges Wachstum definiert werden kann. Eine Möglichkeit ist der „Better Life Index“ der OECD, bei dem jede/r Einzelne anhand der eigenen persönlichen Wertigkeiten die unterschiedlichen Bereiche – von Wohnverhältnissen und Einkommen über Gemeinsinn, Gesundheit und Bildung bis zu Sicherheit oder Work-Life-Balance – gewichten kann. Die Diskussionen, was denn nun genau die wichtigen Kriterien sind, um zu entscheiden, ob eine Region sich positiv entwickelt, sind noch nicht beendet.
In diese Debatte hat sich auch das Ökosoziale Forum – Partner der Initiative „Wachstum im Wandel“ – eingebracht. Der Präsident des Ökosozialen Forums Stephan Pernkopf begründet dies mit der Überzeugung, dass die Ökosoziale Marktwirtschaft als Modell für Europa dienen kann. Inwieweit die europäischen Regionen jetzt schon den ökosozialen Kriterien entsprechen, überprüft das „Ökosoziale Europaradar“, das unter der wissenschaftlichen Begleitung durch das Sustainable Europe Research Institute entwickelt wurde. Hier wird untersucht, wie die Regionen der einzelnen Ländern in verschiedenen Kategorien abschneiden.
Österreichs Bundesländer bei Öko-Indikatoren top
Dabei erzielen alle österreichischen Bundesländer in den drei Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt überdurchschnittliche Werte. Vor allem bei den Öko-Indikatoren schneidet Österreich besonders gut ab. Unter den besten zehn Umwelt-Regionen sind sechs österreichische Bundesländer. „Dennoch brauchen wir uns nicht auf die Schulter zu klopfen. Die Champions League spielt anderswo“, kommentiert Pernkopf den Umstand, dass die skandinavischen Regionen im Gesamtindex die Nase vorn haben. Unter den Top-5-Regionen sind gleich drei schwedische. Ein Grund für das Ökosoziale Forum, dieses Europaradar zu erstellen, war der Wunsch, von den Besten lernen zu können.
Auf der Homepage des ökosozialen Forums können Sie den ökosozialen Europaradar downloaden: Zum Download.
Quelle: Ökosoziales Forum Bild: (C) Ökosoziales Forum