Strom vom Nachbardach beziehen, ein gemeinsam genutztes Lastenrad zum Einkaufen nutzen oder auf dem Flachdach gegenüber die Sonne genießen – das sind nur einige Beispiele, wie in Städten die Lebensqualität durch gemeinschaftlich genutzte Flächen, Objekte und Infrastrukturen erhöht werden kann. Von 14. September bis 1. Oktober 2020 versammelt die „Galerie der Möglichkeiten“ in einer Ausstellung und einer Reihe von Online-Events, Projektideen, die die Grenzen von Gebäuden und Grundstücken überwinden. Ein Planspiel, Videos, Modelle und vieles mehr machen dabei das nachbarschaftlich vernetzte Sharing erlebbar. Praxis-Tipps für engagierte Bürger*innen stehen ebenso auf dem Programm wie digitale Themenabende zu Mobilität, Begrünung oder klimaneutraler Energieversorgung als Gemeinschaftsprojekt. Alle Infos ab sofort online auf www.pocketmannerhatten.at
Großes Potenzial für Quartiere und Bewohner*innen
Wie können Gebäude, Flächen und Infrastrukturen systematisch gemeinsam genutzt werden? Und wie entsteht dabei ein Beitrag zu einer zukunftsfähigen, lebenswerten Stadt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das interdisziplinäre Forschungsteam hinter dem Projekt „Pocket Mannerhatten“ bereits seit mehreren Jahren. Gemeinsam mit Bewohner*innen einer Nachbarschaft in Wien-Ottakring entstanden nun erste Umsetzungen, wie beispielsweise eine gemeinschaftlich genutzte Photovoltaik-Anlage, die Energie direkt im Häuserblock produziert und den Strombedarf von elf Haushalten bilanziell deckt.
Das Sharing-Potenzial in einer Stadt wie Wien ist enorm: Würde beispielsweise in jedem gründerzeitlichen Stadtblock in Wien ein gemeinsam genutzter Dachgarten von lediglich 100 Quadratmetern entstehen, wären das ca. 280.000 Quadratmeter, also eine Fläche, die etwa drei Mal so groß ist wie der Wiener Stadtpark. Neben dem Thema Begrünung bieten auch die Themenfelder Energie, Mobilität und Wohnen große Chancen.
Vernetzung und Austausch
Neben der intensiven Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen und Eigentümer*innen setzt das Team von „Pocket Mannerhatten“ auch auf ein breites Netzwerk der Unterstützung durch verschiedene Stellen der Stadt Wien. „In einer wachsenden Millionenstadt gilt es künftig nicht nur, die Nutzung bestehender Objekte zu optimieren, sondern vor allem das Zusammenleben zu fördern. Ich freue mich, dass ein so visionäres Projekt in unserem Bezirk verwirklicht wurde“, meint Franz Prokop, der Bezirksvorsteher von Ottakring.
Theresia Vogel, Geschäfsführerin des Klima- und Energiefonds: „Wer teilt, bekommt mehr! Das beweist Pocket Mannerhatten einmal mehr. Für uns als Fördergeber ist das Projekt ein wunderbar funktionierendes Beispiel, wie in einer nachhaltigen Stadt Lebensqualität und Ressourcenschutz – und damit Klimaschutz – Hand in Hand gehen. Wir können da nur gratulieren und andere Grätzl zum Nachahmen auffordern.“ Der Klima- und Energiefonds fördert das Projekt „Pocket Mannerhatten“ im Rahmen seiner Smart Cities-Initiative.
Galerie der Möglichkeiten: 14.9. – 1.10.
Gruppen von bis zu 12 Personen können die interaktive Ausstellung „Galerie der Möglichkeiten“ zwischen 14.9. und 1.10. gleichzeitig besuchen (Mund-Nasen-Schutz verpflichtend!). An sechs Abenden (jeweils dienstags und donnerstags ab 18:30h) finden Online-Diskussionen statt, die einen weiten Themenbogen spannen: Von „Utopien für die Gründerzeit-Stadt“ über „Klimaneutrale Energieversorgung als Gemeinschaftsprojekt?!“ bis zu „Mobilitäts-Sharing“. Die Anmeldung zu den Themenabenden und zur Ausstellung läuft per E-Mail unter pocketmannerhatten@tatwort.at.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms Smart Cites Demo durchgeführt.
Die Galerie der Möglichkeiten wird zudem gefördert durch die Bezirksvorstehung Ottakring – Bezirksvorsteher Franz Prokop.
Quelle und nähere Infos: www.pocketmannerhatten.at