Wie kann die EU für künftige Generationen gesunde Flüsse, Seen, Grundwasserressourcen und Meere sichern? Die Europäische Umweltagentur (EEA) untersucht in ihrem traditionellen „Signale“-Bericht den Zustand der europäischen Gewässer und zieht als Fazit: Wir müssen die Nutzung und die Behandlung von Wasser grundlegend ändern.
Jährlich verbrauchten allein wirtschaftliche Aktivitäten in Europa 243.000 Kubikhektometer Wasser. Ein Kubikhektometer (hm3) entspricht 1.000.000.000 Liter bzw. einer Million Kubikmeter. Das genutzte Wasser gelange zwar größtenteils wieder in den Wasserkreislauf, allerdings oft in verschmutztem Zustand, teils mit gefährlichen Chemikalien. Gleichzeitig sei der Zustand der europäischen Meere unter anderem aufgrund des Klimawandels und der Überfischung dramatisch. Flüsse, Seen und Feuchtgebiete litten unter überschüssigen Nährstoffen und veränderten Lebensräumen. Chemische Verschmutzung beeinträchtige sowohl die Süßwasser- als auch die Meeresumwelt, warnt die EEA.
Signale 2018 betrachtet Wasser als Teil der europäischen Wirtschaft sowie als Heimat und lebenswichtige Ressource für Tiere und Pflanzen. Der Bericht beleuchtet als Themenschwerpunkte auch Wasser in Städten, Kunststoffabfälle und die Auswirkungen des Klimawandels. Zwei Interviews zeigen Wege auf, wie mit den Risiken von zu viel Wasser in den Niederlanden und zu wenig Wasser in Malta umgegangen werden kann. Der letzte Artikel stellt verschiedene Politikmaßnahmen und Modelle vor, um Wasserkörper und ihre Ressourcen über geopolitische Grenzen hinweg zu steuern.
Die EU überprüft zurzeit ihre Wasserpolitik. Am 20. und 21. September findet eine große EU-Wasserkonferenz in Wien statt. Ende September/Anfang Oktober soll es eine öffentliche Konsultation zur Wasserrahmenrichtlinie geben. Zahlreiche Umweltverbände wollen sich daran beteiligen und treten dafür ein, dass der strenge Schutz durch die Richtlinie weitergeführt und eine ambitionierte Umsetzung der Umweltvorgaben erfolgt.
Quelle: EU Umweltbüro