Ein neues Nachhaltigkeitsmodell: Was passiert, wenn wir ökologische und soziale Kipppunkte überschreiten
Nachhaltigkeit hat zwar rhetorisch Konjunktur, wird aber im Alltag gerne als unverbindlicher Wohlfühlbegriff verwendet. Dabei müsste der Begriff eigentlich ein Kampfbegriff sein, denn er stellt das bestehende Sozial- und Wirtschaftssystem radikal infrage. Doch nicht nur der Gebrauch des Begriffes ist oft irreführend. Auch den meisten Nachhaltigkeitsmodellen, die derzeit Verbreitung finden, gelingt nur eine unzureichende Abbildung der Realität: Sie verdeutlichen die Dreidimensionalität der Nachhaltigkeit, es fehlt jedoch der Aspekt der intra- und intergenerationellen Nachhaltigkeit. Kipppunkte, deren Überschreitung eine nachhaltige Entwicklung schlagartig unmöglich macht, werden in Modellen bisher nicht veranschaulicht. Das Kippmodell der Nachhaltigkeit, das in dieser Arbeit begründet und vorgestellt wird, ist ein Angebot, diesen Missstand zu beheben. Außerdem wird mit dem Modell klar Position zu Kontroversen innerhalb der Nachhaltigkeitsforschung bezogen – etwa zu Grünem Wachstum vs. Postwachstumsökonomie.
Timo Heimberger (geb. 1981) arbeitet als Sonderschullehrer in einer Kleinstadt auf der Schwäbischen Alb. Einen Teil seines Deputats ist er als Betriebsrat bei der KBF gGmbH tätig. Er ist Vater zweier Kinder und als geschäftsführender Vorstand im Kreisverband Reutlingen von Bündnis 90/Die Grünen ehrenamtlich aktiv. Derzeit plant er für seine Familie und sich den Bau eines Tiny House in seinem Heimatdorf.