28.01.2013
Die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ ruft dazu auf, die Wohlfahrt der Gesellschaft künftig nicht mehr nur über das quantitativ ausgerichtete Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu berechnen, sondern neben dem materiellen Wohlstand auch die Ökologie sowie die soziale Lage in der Bevölkerung und das Maß an Teilhabe am politischen Leben heranzuziehen.
Breite Mehrheit aus CDU/CSU, SPD und FDP
Vor dem Hintergrund der wachsenden Kritik am BIP als alleiniger Kennziffer für Wohlstand beschloss das Bundestagsgremium unter Vorsitz von Daniela Kolbe (SPD) am Montag, 28. Januar 2013, gegen die Stimmen der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen ein von der breiten Mehrheit aus CDU/CSU, SPD und FDP unter dem Titel „Wohlstandsindikatorenansatz“ entwickeltes Konzept.
Zwar plädierten auch Linke und Grüne für eine alternative Wohlstandsermittlung. Aus deren Sicht ist das letztlich verabschiedete Modell jedoch zu kompliziert und nicht geeignet, eine breite gesellschaftliche Debatte über politische Konsequenzen aus der Neubemessung von Lebensqualität anzustoßen.
Berechnung nach Leitindikatoren
Im Rahmen eines sehr differenzierten statistischen Systems sollen die für die gesellschaftliche Wohlfahrt wesentlichen Kriterien „Materieller Wohlstand“, „Soziales und Teilhabe“ sowie „Ökologie“ mit Hilfe von zehn sogenannten „Leitindikatoren“ berechnet werden.
Bei der Ermittlung des materiellen Wohlstands wird danach das BIP weiterhin eine zentrale Rolle spielen, stützen müsse man sich indes zudem auf die Einkommensverteilung und auf das Maß der Staatsschulden. Die Beschäftigungsquote, das Bildungsniveau anhand von Schulabschlüssen, die Gesundheit mit Hilfe der Lebenserwartung und das Maß an Freiheit etwa bei der Meinungsäußerung oder den politischen Mitwirkungsmöglichkeiten sollen Auskunft geben über die soziale Lage in der Gesellschaft.
Der gesamte Beitrag kann auf der Website des Deutschen Bundestages nachgelesen werden. Weitere Artikel zu diesem Thema finden Sie auf ZeitOnline und derStandard.at.