Die EU-Statistikbehörde Eurostat hat am Freitag vorläufige Zahlen veröffentlicht, denen zufolge die Kohlendioxid-Emissionen im europäischen Energiesektor 2017 angestiegen sind. Eurostat beziffert die EU-weite Zunahme auf 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In 20 EU-Mitgliedstaaten legte der CO2-Ausstoß teils erheblich zu. Den höchsten Anstieg gab es in Malta (+12,8 Prozent), während in Finnland die Kohlendioxidemissionen um 5,9 Prozent zurückgingen. Österreich lag mit einer Steigerung von 3,0 Prozent im Mittelfeld.
Beim Anstieg der CO2-Emissionen lag Estland an zweiter Stelle (+11,3 Prozent), gefolgt von Bulgarien (+8,3 Prozent), Spanien (+7,4 Prozent) und Portugal (+7,3 Prozent). Dann kommen Ungarn (6,9 Prozent), Rumänien (6,8 Prozent), Griechenland (4,0 Prozent), Polen (3,8 Prozent), Litauen und Slowakei (je 3,7 Prozent), Frankreich und Italien (je 3,2 Prozent), Slowenien (3,1 Prozent) und Österreich (3,0 Prozent) auf Rang 15.
Weniger Kohlendioxid-Ausstoß verzeichneten insgesamt nur sieben EU-Staaten. Neben Finnland sind dies Dänemark (-5,8 Prozent), Großbritannien (-3,2 Prozent), Irland (-2,9 Prozent), Belgien (-2,4 Prozent), Lettland (-0,7 Prozent) und Deutschland (-0,2 Prozent). Keine Daten lagen aus Schweden vor.
Gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Berichts fanden in Bonn die Zwischenverhandlungen für die diesjährige UN Klimakonferenz in Polen statt. Die Delegierten tagten, um wichtige Details des Klimaschutzabkommens von Paris auf den Weg zu bringen. Es geht zum Beispiel um die Klimaschutzfinanzierung sowie um ein gemeinsames Regelwerk, in dem Berichterstattungspflichten und Vergleichbarkeit von nationalen Klimaschutzplänen festgelegt werden sollen. Beim sogenannten Talanoa-Dialog, dessen erste Runde am Sonntag stattgefunden hatte, diskutierten RegierungsvertreterInnen aus aller Welt, welche zusätzlichen Anstrengungen von den einzelnen Ländern zu leisten sind, damit die Erderhitzung auf deutlich unter 2 beziehungsweise möglichst auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Die nun von der Eurostat veröffentlichten Zahlen zeigen, wie notwendig mehr Anstrengungen der Länder sind, um das Pariser Klimaabkommen einhalten zu können.
Quelle: EU-Umweltbüro