Viele Länder sind bei der Nutzung natürlicher Ressourcen effizienter geworden und schaffen heute pro Einheit CO2 und natürliche Rohstoffe mehr wirtschaftliche Leistung als noch vor einigen Jahren. Dies geht aus der OECD-Studie „Green Growth Indicators 2017“ hervor, die heute vorgestellt wurde. Der Fortschritt ist aber noch zu langsam und fällt moderater aus, wenn Emissionen, die durch den Konsum von in anderen Ländern hergestellten Produkten einbezogen werden.
Die Studie ordnet 46 Länder in ein breites Set von Indikatoren ein, das von Landnutzung über die CO2-Produktivität bis hin zur Innovationskraft im Umweltbereich reicht. Für den Zeitraum von 1990 bis 2015 zeigt sie, welche Länder wirtschaftliches Wachstum am besten mit dem Schutz der Umwelt in Einklang bringen konnten. Seit 2000 sind Dänemark, Estland, Großbritannien, Italien und der Slovakei hier die größten Fortschritte gelungen.
Keinem Land gelingt es jedoch, in allen Dimensionen grünen Wachstums erfolgreich zu sein. „Auch wenn es Fortschritte gibt, zeigen die meisten Länder nur in ein oder zwei Dimensionen deutliche Fortschritte und nur wenig in den übrigen.“, sagte Simon Upton, der Leiter des OECD-Umweltdirektorats. „Wir müssen unsere Anstrengungen deutlich intensivieren, wenn wir unsere natürliche Lebensgrundlage erhalten, unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren und die Verbindung zwischen Wachstum und Umweltverschmutzung aufheben wollen.“
Dem Berich zur Folge haben seit den 1990er Jahren alle OECD und G20-Staaten ihre um Umweltbelastung korrigierte wirtschaftliche Produktivität erhöht.
Die Hälfte der 35 OECD-Staaten konnte ihre Kohlenstoffproduktivität verbessern und somit wirtschaftliches Wachstum von CO2-Emission stärker entkoppeln. Dieser Fortschritt ist allerdings weniger eindrucksvoll, wenn man auch den internationalen Handel in die Berechnung einfließen lässt. Die meisten OECD-Staaten sind Netto-Importeure von CO2-Emissionen. Das heißt, bezieht man auch die Emmissionen mit ein, die bei der Produktion von Importgütern entstanden sind, so ergibt sich nur für 12 Länder eine bessere Kohlenstoffproduktivität.
Auch die Luftverschmutzung mit Feinstaub bleibt auf einem hohen Niveau. Weniger als ein Drittel der OECD-Staaten hält die Feinstaubgrenzwerte der WHO ein. In Deutschland ist die durchschnittliche Feinstaubbelastung zwar von 18,5 mg/m³ im Jahr 1998 auf 14,3 mg/m³ im Jahr 2015 zurückgegangen. Dennoch sind 99 Prozent der Bevölkerung immer noch einer durchschnittlichen, jährlichen Belastung ausgesetzt, die über dem WHO-Richtwert von 10 mg/m³ liegt.