Das BMLFUW hat im Dezember 2015 eine Analyse zum IEA World Energy Outlook 2015 veröffentlicht. Die Kernaussage: Die Dekarbonisierung ist noch weit entfernt. Zwar wachsen die erneuerbaren Energieträger am Stärksten, aber eine globale Energiewende ist noch nicht in Sicht. Besonders der niedrige Ölpreis steht der Dekarbonisierung im Wege. Allerdings zeigt sich – zumindest in einigen Regionen wie der EU und den USA – eine allmähliche Entkoppelung von BIP-Wachstum und Energieverbrauch.
Der World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) gilt als eine der bedeutendsten Publikationen zur globalen Energieversorgung. Der World Energy Outlook 2015 wurde im November 2015 veröffentlicht und im Auftrag des BMLFUW vor dem Hintergrund der österreichischen und europäischen Klima- und Energiepolitik analysiert.
Dabei kommt die Analyse unter anderem zu folgenden Schlussfolgerungen:
- Die Dekarbonisierung ist noch weit entfernt: Zwar sind große Fortschritte in Richtung Dekarbonisierung erkennbar, die globale Energiewende ist aber noch nicht in Sicht. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Ziele der COP21 in Paris erreichbar bleiben.
- Entkoppelung des BIP-Wachstums vom Energieverbrauch: Vor allem in der EU und den USA sinkt der Energieverbrauch trotz steigender Wirtschaftsleistung. Besonders die Faktoren Bevölkerungsentwicklung, Energieintensität, CO2-Preis und BIP-Wachstum haben großen Einfluss auf die Energieverbrauchsentwicklung.
- Stromsektor auf dem richtigen Weg: Von allen Sektoren ist der Stromsektor am schnellsten in Richtung Dekarbonisierung unterwegs. In den frühen 2030er werden erneuerbare Energieträger die Kohle als wichtigste Stromerzeugungsquelle ablösen.
- Niedriger Ölpreis – Risiko und Chance: Der niedrige Ölpreis wirkt sich kontraproduktiv auf den Klimaschutz aus und bietet einen Anreiz in der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu bleiben. Dies zeigt vor allem der Anstieg des Rohölverbrauchs 2015. Auch in Industrieländern steigt der Ölverbrauch wieder an. Dennoch zeigt sich, dass niedriger Ölpreis kein Konjunkturmotor ist. Niedriger Ölpreis kann aber auch als Chance gesehen werden: 2014 wurde die Nutzung fossiler Energieträger mit 490 Mrd. USD subventioniert. Der niedrige Ölpreis hat dazu geführt, dass viele Staaten einige der Subventionen für fossile Energie zurückgefahren haben.
- Strukturwandel in China und Indien: Während in China ein ökonomischer Strukturwandel vom erzeugenden Sektor hin zum weniger energieintensiven Dienstleistungssektor zu sehen ist, steigt Indien zu einem der wichtigsten Energiegroßverbraucher auf.
Die Analyse des IEA World Energy Outlook 2015 finden Sie hier als PDF zum Download.
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