Die „International Union of Soil Sciences (IUSS)“ hat im Jahr 2002 vorgeschlagen, den 5. Dezember zum Weltbodentag zu erklären, um die Bedeutung des Bodens als wichtiger Bestandteil des natürlichen Systems und als wesentlicher Faktor für das menschliche Wohlbefinden zu würdigen. Im Dezember 2013 erklärte dann die 68. UN-Generalversammlung nicht nur den 5. Dezember zum World Soil Day, sondern darüber hinausgehend auch das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr der Böden. Nachdem jedoch die Prozesse in den Böden normalerweise sehr langfristig ablaufen und daher ein Jahr der verstärkten Aufmerksamkeit für die Böden ein sehr begrenzter Zeitraum ist, hat die IUSS 2015 die „Internationale Dekade der Böden (2015 bis 2024)“ ausgerufen.
Bodenschutz bleibt auch nach dem Jahr des Bodens 2015 von großer Bedeutung
In Österreich wurde das Internationale Jahr der Böden 2015 von zahlreichen Organisationen zum Anlass genommen, um einerseits bereits vorhandene Aktivitäten sichtbarer zu machen und andererseits auch, um neue Initiativen zu starten, die in die Zukunft wirken.
Auch wenn das internationale Jahr der Böden nun längst vorbei ist, bleibt Bodenschutz in Österreich ein wichtiges Thema, das vehement weiterverfolgt wird. Das Jahr 2016 hat jedenfalls zahlreiche neue Herausforderungen und Aufgaben auf nationaler und internationaler Ebene mit sich gebracht, die die Weiterführung der schon bisher sehr intensiven Zusammenarbeit aller Stakeholder erfordern. Als Beispiele können hier die Agenda 2030 der UNO mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen ebenso genannt werden wie die Diskussionen auf EU Ebene über die Erreichung der EU Klimaziele 2030, bei denen der Bodenkohlenstoffgehalt und die Landnutzungsänderungen nun erstmals eine wichtige Rolle spielen. Auf nationaler Ebene wirkt das federführend BMLFUW mit dem Bundesland Salzburg bei einer Partnerschaft des Österreichischen Raumentwicklungskonzeptes (ÖREK) zum Thema „Flächensparen, Flächenmanagement & aktive Bodenpolitik“ mit. In dieser ÖREK-Partnerschaft wurden Empfehlungen zu Flächensparen, Flächenmanagement & aktiver Bodenpolitik erarbeitet, die in nächster Zeit veröffentlicht werden sollen.
Alpenkonferenz unter dem Motto „Schützen und Nützen“
Darüber hinausgehend hat Österreich bei der XIV. Alpenkonferenz am 13. Oktober 2016 den Vorsitz der Alpenkonvention für die nächsten zwei Jahre übernommen und unter das Motto „Schützen und Nützen“ gestellt. Die Umsetzung des vor 25 Jahren unterzeichneten „Übereinkommens zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention)“ erfolgt im Wege von so genannten Protokollen zu verschiedenen Bereichen, unter denen das Bodenschutzprotokoll eine hohe Bedeutung hat.
Auch wenn schon vieles erreicht wurde, bleibt das Thema Bodenschutz aufgrund der zahlreichen Einflüsse wie beispielsweise durch den Klimawandel, die weltweit steigende Nachfrage nach Rohstoffen und auch die Abnahme von fruchtbaren Ackerflächen durch Bodenverbrauch auch weiterhin eine große Herausforderung, der wir uns gemeinsam mit allen anderen in diesem Bereich tätigen Institutionen wie z.B. weiterhin mit großem Engagement widmen werden. Nicht zuletzt deshalb unterstützt das BMLFUW auch eine weltweite Bodenschutzinitiative von Frankreich, die zu einer stärkeren Vernetzung der Akteurinnen und Akteure und der Forschungsaktivitäten im Bodenschutzbereich beitragen soll. Im Rahmen des Agrarumweltprogrammes ÖPUL werden außerdem umfangreiche Maßnahmen angeboten, welche einen wesentlichen Beitrag zum Bodenschutz leisten.
Quelle: BMLFUW
Bild: Alexander Haiden