Im Rahmen der Initiative „United Against Waste“ setzen Unternehmen der Gemeinschaftsverpflegung mit vereinten Kräften ein umfassendes Maßnahmenprogramm um, damit weniger vermeidbare Essensabfälle in der Tonne landen.
Der bisherige Höhepunkt findet rund um den UN-Welternährungstages statt: Von 14. bis 20. Oktober wird die heimische Bevölkerung im Rahmen einer Aktionswoche unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ an mehr als 150 Großküchenstandorten von Vorarlberg bis Wien mittels Tisch- und Buffetaufsteller, Flyer, Poster, Roll-Ups und Slide-Shows für das Thema sensibilisiert.
Bei begleitenden Presseevents in mehreren Bundesländern werden besonders engagierte KüchenleiterInnen ausgezeichnet und ein österreichweites Gewinnspiel ruft die Bevölkerung unter dem Motto „#nixübrig“ auf, Fotos von Einsparideen in sozialen Netzwerken zu teilen.
Lebensmittelabfallquote von rund 20 Prozent
In der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung (dazu zählen Krankenhäuser, Pflegeheime, Betriebsrestaurants etc.) macht der entsorgte Lebensmittelabfall (ohne Zubereitungsreste) rund 20 Prozent der ausgegebenen Speisenmenge aus. Tendenziell ist die Verlustquote im Care-Bereich (Krankenhäuser und Pflegeheime) höher, als in Betriebsrestaurants. Allgemein zeigt sich: es gibt großes Potenzial, Lebensmittelabfälle in österreichischen Großküchen und damit wertvolle Ressourcen einzusparen. Einer Hochrechnung zu Folge landen rund 61.000 Tonnen Lebensmittelabfall pro Jahr in österreichischen Großküchen in der Tonne – das entspricht dem Gewicht von 2.350 voll beladenen Müllsammelfahrzeugen.
Brancheninitiative zur Dauerbeobachtung und Reduktion von Großküchenabfall
Im Rahmen der Initiative United Against Waste wird seit nunmehr 2 Jahren ein eigenes Programm zur Lebensmittelabfallvermeidung für den Bereich der Großküchen umgesetzt („Moneytor“). Dank der laufenden und standardisierten Beobachtung der monatlichen Ausspeise- und Abfallmengen haben die teilnehmenden Betriebe ihren Lebensmittelabfall kontinuierlich im Blick und erhalten einen aussagekräftigen Branchenvergleich – dadurch können sie gezielte Reduktionsmaßnahmen setzen und diese laufend evaluieren.
Ursachen und Lösungsansätze zu Lebensmittelabfall in österreichischen Großküchen
Die Ursachen für Lebensmittelabfall in Großküchen sind vielfältig. Zum Teil sind Standardportionen zu groß dimensioniert oder es fehlt an Wahlmöglichkeiten was Portionsgrößen oder Menübestandteile betrifft, dies führt verstärkt zu Tellerresten. Zu große Gebinde am Buffet für Salate oder Suppen erhöhen die Lebensmittelabfallquote, denn die Buffetreste müssen nach Buffetschluss entsorgt werden. In Krankenhäusern und Pflegeheimen erschwert die hohe Fluktuation von Patientinnen und Patienten die Berücksichtigung von unterschiedlichen Sonderkostformen eine bedarfsgerechte Planung. Hier ist die Kommunikation zwischen Gast, Stationen und der Küche besonders wichtig. Eine flächendeckende Maßnahme quer durch alle Betriebstypen stellt die Sensibilisierung der Gäste dar.
Ansprache der Kundinnen und Kunden
Im Rahmen der nun startenden Aktionswoche beziehen deshalb die beteiligten Krankenhäuser, Pflegeheime und Betriebsrestaurants erstmals verstärkt auch die Kundinnen und Kunden in die Kommunikation ein und zeigen diesen Handlungsmöglichkeiten auf, wie zum Beispiel aktive Nutzung von Vorbestellmöglichkeiten, bewusste Mengenwahl am Buffet, Abbestellen von nicht gewünschten Menübe-standteilen oder Entgegenbringen von Verständnis, falls einzelne Menüs gegen Ende der Restaurantzeiten nicht mehr verfügbar sind.
Über United Against Waste
United Against Waste (UAW) ist eine Initiative zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung und wird von einem breiten Partnernetzwerk aus Wirtschaft, Bund, Ländern, NGOs und Wissenschaft getragen. Seit mehr als fünf Jahren wirkt United Against Waste auf unterschiedlichen Ebenen – in der Gastronomie und Hotellerie mit dem Beratungsprogramm „Küchenprofi[t]“ und seit 2017 auch im Bereich Gemeinschaftsverpflegung mit dem Monitoring- und Managementsystem „Moneytor“.
Die Durchführung der Aktionswoche wird vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, der Stadt Wien, den Ländern Tirol und Steiermark sowie dem UAW-Gründungsmitglied Unilever Food Solutions finanziell unterstützt.
Quellen und mehr Informationen: